Stadtroda – Griechenland Etappen 7 – 10

Die letzten Tage waren sehr spannend. Ich bin durch wildeste Natur gefahren, habe unzählige Eindrücke gesammelt und viele nette Menschen getroffen. Das Outback Kroatiens hat es ganz schön in sich. Das hatte ich so nicht erwartet. Ich dachte, es geht erst richtig in Bosnien oder Albanian los. Weit gefehlt! Während es in Slowenien noch sehr ruhig und zivilisiert abging, wurde es in Kroatien schon um einiges düsterer. Das geht direkt hinter Grenze schon los.

Kroatische Grenze
Kroatische Grenze

Bereits hier im Hinterland herrschen ärmlichste Verhältnisse. Jedes 2. Haus ist zerbombt oder hat zumindest paar Einschusslöcher und ist verlassen. Kilometerweit kein Shop zum Nachtanken. Die, die noch geblieben sind, sichern sich anscheinend ihr überleben durch Anbau von Obst und Gemüse in ihren Gärten oder aber durch Schafe hüten.

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Zerbombt und verlassen

Wo ich gleich beim nächsten düsteren Thema dieser Region bin. Schafe hüten bedeutet gleichzeitig Hunde haben, freilaufende Hunde, die nicht angeleint auf ihrem Hof herum sträunern und nur darauf warten uns Radlern Angst einzujagen indem sie uns meterweit laut bellend hinterher rennen. Ob sie letztendlich gefährlich sind oder nicht – ich will es jedenfalls nicht ausprobieren. Wir sind jedesmal mit aller Kraft davon gefahren oder haben uns mit Stöcken, Steinen und Pfefferspray bewaffnet um für den Ernstfall gewappnet zu sein.

Abfahrt zur 10. Etappe
Abfahrt zur 10. Etappe

Abgesehen davon läuft meine Reise aber genauso wie ich sie mir vorgestellt habe. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht auf nette, interessante Menschen stoße und mit ihnen ins Gespräch komme. Da war zum Beispiel der nette Slowene, der mir herrlich leckeren Honig verkauft hat. Am Zelt saß ich abends oder morgens bis jetzt fast nie allein. Da waren zum Beispiel die Geschwister aus Berlin die per Rucksack, Teile des Balkans erkunden wollten, oder die Holländer die ich fast jeden Tag als Nachbarn habe und mich stets auf Kaffee, Kekse, Wein oder leckeren Käse einladen.

Cooler Opa der uns mit Wasser versorgte
Cooler Opa der uns mit Wasser versorgte

Vorgestern zum Beispiel habe ich unterwegs einen Reiseradler getroffen der genau wie ich nach Griechenland will. Wir haben uns also für kurze Zeit zusammen geschlossen, gemeinsam ein Quartier gesucht und uns auch gemeinsam erfolgreich gegen die Hunde gewehrt. Leider habe ich ihn auf der gestrigen Etappe verloren. Ich habe kein Plan wo er abgeblieben ist und hoffe er stößt irgendwie auf meinen Blog und liest das:

Also Florian aus Frankreich, wohnhaft in Italien und arbeitend in der Schweiz, ich habe ewig in Knin auf dich gewartet aber du kamst nicht. Ich hoffe du liest das.

Dann war da noch die nette Omi, die uns für die Nacht ihren Garten zur Verfügung gestellt hat oder der nette Opa bei dem wir unsere Wasserreserven auffüllen durften. Trotzdem war es für mich gestern mal Zeit wieder zurück in die Zivilisation zu kehren. Ich hatte sogar einer viel befahrenen Straße, der Straße abseits vom Trubel den Vorrang gegeben. Vorbei brausende Lkws waren mir lieber als diese endlosen weiten, nicht wissend wann der nächste große Ort kommt oder wenigstens die Möglichkeit Wasser aufzufüllen. Und ständig auf Hunde acht zu geben, kann am Ende auch ganz schön nervig sein.

Absolute Hitze absolute Weite Durst wie ne Kuh
Absolute Hitze absolute Weite Durst wie ne Kuh

Deshalb verbringe ich den heutigen Ruhetag in Split. Die gestrige 200 km in der sengenden Hitze haben mich komplett zermürbt. Meinen ursprünglich geplanten track habe ich gestern aufgrund Probleme bei der Grenzüberschreitung zu Bosnien quasi hinter mir gelassen.

Angekommen in Split
Angekommen in Split

Kosovo und Mazedonien werde ich nun nicht durchfahren sondern werde mich näher an der Küste entlang bewegen. Kilometertechnisch ist zu meiner Überraschung noch nichts gewonnen. Es sind noch immer um die 1000 km. Die vielen Umwege zu Camping Plätzen haben sich ordentlich aufsummiert. Zusammenfassend war bis jetzt Slowenien für mich das schönste Land. Viel Natur, viele Wälder und Wiesen und dabei alles schön grün und in den Städten auch relativ sauber.  Ich könnte jetzt noch ohne ende berichten aber das würde den Rahmen sprengen. Also, es ist und bleibt spannend.

Und nicht vergessen: Keep smiling! 🙂

 

Etappe 7 auf Strava

Etappe 8 auf Strava

Etappe 9 auf Strava

Etappe 10 auf Strava

 

Gesamtdaten der 10 Etappen:

  • 1426 km
  • 76:37 h
  • 17879 Hm

6 Comments

  1. Schmull said:

    Einfach genial, ich beneide dich um die Freiheit ? da wird der Kopf frei geblasen und du hast noch so viele Tage vor dir. Also genieß die zeit???

    04/08/2015
    Reply
    • Frank said:

      Ja, is wirklich herrlig. Sollte man mal gemacht haben – egal auf welche Art.

      04/08/2015
      Reply
  2. Carsten Kayser said:

    gruß Frank ! Ich wünsch dir noch viel Spaß und freu mich das du viele interessante Menschen triffst.

    05/08/2015
    Reply
    • Frank said:

      Hi! Ja, geht echt voll ab. Heute erst wieder Nürnberger auf dem Rad und dem weg nach Istanbul getroffen. ?

      05/08/2015
      Reply
  3. Aleš said:

    Hi,

    I’m glad that you are riding ok and the honey is good.

    Have a nice and interesting avanture till last km.

    Best regards from Slovenia ( beekeeper ).

    05/08/2015
    Reply
    • Frank said:

      Hey! Thank you! Your honey is very delicious but it’s almost time for a new glas of honey. ?

      05/08/2015
      Reply

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