Stadtroda – Griechenland Etappen 11 – 14

Wo fange ich an zu erzählen? Es ist für mich extrem schwierig die vielen schönen Erlebnisse der letzten 5 Tage in einen Blogbeitrag zu packen. Diese Länder hier unten im Balkan sind einfach nur grandios. Jedes dieser Länder hat seine Besonderheiten aber überall ist es landschaftlich  spektakulär. Ich versuche permanent Vergleiche mit anderen Ländern zu ziehen aber es gelingt mir nicht. Die Landschaft ist einzigartig und sucht ihresgleichen. Ich denke es ist nur noch eine Frage der Zeit bis auch hier der Massentourismus Einzug hält.

Nachdem ich meinen letzten Ruhetag in Split ( sehr schöne historische Innenstadt) mit sightseeing, Speicher Auffüllen und schließlich in geselliger Jenaer ( und auch Leipziger)  Runde auf dem Campingplatz verbracht hatte, ging es am darauf folgenden Tag ins bosnische Mostar.

Innenstadt
Innenstadt Split 

Mostar ist eine der heißesten Städte Europas. Über 40°C sind hier im Sommer keine Seltenheit. Der Weg dort hin gestaltete sich also auch sehr mühsam. Auf der einen Seite die enorme Hitze und auf der anderen Seite die rücksichtslosen Autofahrer mit ihren waghalsigen Überholmanövern. Mittlerweile würde ich mit Augen zu, an der Art des Überholens, die Nationalität des Fahrers erkennen. Die Bosnier sind definitiv die krassesten.

Mostar
Mostar

Auf dem Zeltplatz Nähe Mostar machte ich auch wieder eine nette Bekanntschaft mit einem Ehepaar aus der Pirnaer Gegend. Sie waren weitaus balkanerfahrener als ich und gaben mir gute Tipps. Am nächsten Tag saß ich, um der Hitze etwas zu entkommen, bereits gegen 7 Uhr auf meinem Esel. Das bedeutete 5 Uhr aufstehen und der ein oder anderen Müdigkeitsanfall unterwegs.

Bosnien im Abseits
Bosnien im Abseits

Je tiefer ich ins bosnische Hinterland vorgedrungen bin, umso schöner wurde das Landschaftsbild und umso ruhiger wurde es auf den Straßen. Die Temperaturen hier oben waren nun auch wieder etwas angenehmer und das allabendliche Gewitter sorgte für weitere Erfrischung.

Gewitter in den Bergen Bosniens
Gewitter in den Bergen Bosniens

Ich hielt beim einsetzenden Regen gar nicht erst an sondern habe die Regenfahrt in vollen Zügen genossen. Am Wegesrand gab es dann noch ein großes Glas frisch gepflückte Heidelbeeren und auf einem der 12 camps im Umkreis von 4 km nahe der bosnisch – montenegrischen Grenze noch 4 wunderbare, für die Muskeln elementare Spiegeleier.

Camp nahe der Grenze zu Montenegro
Camp nahe der Grenze zu Montenegro

Mein Zelt ließ ich für diese Nacht in der Packtasche. Ich zog in eine Holzhütte ein und genoss den Komfort eines richtigen Bettes – herrlich. Am nächsten Tag ging es über die nächste Grenze nach Montenegro rüber. Die Zöllner waren eigentlich ganz nett, wurden aber nervös als ich meine Kamera zückte. Schnell wegpacken, haben sie gesagt. Also machte ich heimlich ein Bild aus der Ferne und tauchte ein in sagenhaft schöne Natur.

Montenegro
Montenegro

Zuerst ging es an einer Schlucht entlang ehe es extrem steil wurde, durch viele Galerien und schließlich auf ein Hochplateau in ein Restaurant ging. Auf dem Weg dorthin wurde ich mehrfach aus einem Tschechen Auto geknipst und mit Daumen hoch gegrüßt. Oben angekommen erklärte ich ihnen, dass sie mir die Bilder bitte per Mail zuschicken sollen – ich bin gespannt ob das klappt.

Herrlicher see Montenegro
Herrlicher see Montenegro

Hier oben traf ich außerdem noch auf 2 Münchner wovon einer Serbe war und mir quasi guidemäßig das Essen bestellte und mich über die Besonderheiten der Montegriener aufklärte – sehr interessant.

Restaurant mit den beiden Münchnern
Restaurant mit den beiden Münchnern

Der weitere Weg führte mich unter einer drohenden Gewitterwolke noch über einen schönen Pass ehe ich eine Abfahrt und paar Kilometer später den herrlichen Camping Platz Ivan do erreichte. Und wie es der Zufall so will machte ich hier eine weitere sehr nette Bekanntschaft. Dieses mal waren es zwei Bonner, genauer gesagt Juliane und Jan ( Yeah, ich habe mir eure Namen gemerkt. ;-)). Sie sind Surfer, mit ihren VW Bus unterwegs und wollten eigentlich nach Sri Lanka fliegen. ?

Juliane Jan und Racing mokkasin himself
Juliane Jan und Racing mokkasin himself

Echt zwei extrem herrlich chilliche Zeitgenossen. Abends waren wir noch gemeinsam im Dorf essen und am nächsten Morgen wurde mir sogar heißer Kaffee, ein Ei, Jogurt und Nutella serviert. Es geht nichts über ein zweites Frühstück. Das erste hatte ich nämlich bereits gegen 7 Uhr. Bei mir gab es kalten Instant Kaffee und Haferflocken mit Wasser. ? Übrigens Juliane & Jan, wenn ihr das lest, unser eigentlich auserkorenes Restaurant aus dem Reiseführer habe ich bei meiner Abreise noch entdeckt. Wir hatten komplett in der falschen Ecke gesucht. Wo ist Osten meine Damen und Herren? ? Ich hoffe der VW Bus mitsamt Fahrerin kommen gesund und munter wieder in Deutschland an. Und Jan, dir einen guten Flug!

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Die heutige Tour führte mich auch noch einmal durch wildes Gebirge ehe ich nach gut 50 km Abfahrt wieder fast auf Meeresspiegel Höhe und brütender Hitze auf einem Camping Platz am hostel, kurz vor Podgorica angekommen bin.

Montenegro
Montenegro

Tag 16 geht zu Ende, Griechenland kommt in greifbare Nähe aber mein Urlaub ist noch lange nicht rum. ☺ Es bleibt spannend. Ich könnte noch soviel schreiben aber irgendwann muss Schluß sein. Was noch interessant war, ein Gespräch mit einer Österreicherin, die seit 6 Jahren in Bosnien wohnt, hier Deutschunterricht gibt und ab und an ihrem Mann beim Obst Verkaufen hilft.

Obstverkäuferin aus Österreich in Bosnien
Obstverkäuferin aus Österreich in Bosnien

Ich kann nur sagen, wir können alle froh sein, dass es bei uns so ist wie es ist. Uns geht es in Deutschland verdammt gut!

In diesem Sinne: Gute Nacht!

Und immer daran denken: Keep smiling ☺!

PS: Auf meinem jetzigen Campingplatz soeben einen Ilmenauer Backpacker kennen gelernt. So klein ist die Welt.

Etappe 11 auf Strava

Etappe 12 auf Strava

Etappe 13 auf Strava

Etappe 14 auf Strava

Gesamtdaten bis Etappe 14:

  • 1966 km
  • 109:41 h
  • 25321 Hm

3 Comments

  1. Schmull said:

    Wieder sehr schöner Bericht? die ganzen Kommentare stehen ja auf deiner Facebook Seite, gut, dass ich das weiß? Ja, uns geht es in Deutschland gut, aber so eine Auszeit gehört eben auch dazu, man lernt vieles „Normale“ zu schätzen und bekommt den Kopf nach der vielen Arbeit auch mal richtig frei. Also genieß die Zeit, ich warte auf noch viele schöne Berichte.

    09/08/2015
    Reply
  2. Simone said:

    Wir lesen jeden deiner Berichte mit viel Spannung. Du hast bei uns die absolute Fernweh geweckt. Gunter möchte am liebsten gleich los…ich aber nicht. Man muss also gar nicht soooo weit fliegen , um schöne Landschaften zu entdecken. Halt die Ohren Steif…viel Spass noch und komm gesund wieder.
    Gunter und Simone

    09/08/2015
    Reply
    • Frank said:

      Grüße auf den Kaiserberg! Schön wenn ich Reiselust wecken konnte. Das war mein Ziel. ?

      13/08/2015
      Reply

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